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Otto Heuer: Ein Aufsatz aus dem Jahr 1994

Übersetzt von Thomas Brinkmann, Deutsche Sternenflotte

Datas Positronisches Gehirn
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Data hat einen Speicher von 100.000 Terabytes (entspricht 100.000.000  1GB-Festplatten). Als er vor Gericht stand, gab er an, eine Speicherkapazität von 800 Billiarden Bits (100 Billiarden Bytes) zu haben. Data verarbeitet 60 Trillionen Berechnungen in der Sekunde. Wenn man Datas 100.000 Terabytes Speicherkapazität mit etwas aus der realen Welt vergleichen wollte, erwähnte mal jemand ein Diagramm, nach welchem die maximale Speicherkapazität des menschlichen Gehirns bei ca. 3 TeraBITS  läge, was bedeuten würde, dass Datas Gehirn die Informationen von über 260.000 menschlichen Gehirnen beinhalten könnte.


Ist Data aus "Star Trek: Das Nächste Jahrhundert" ein Asimov’scher Roboter?

Die Fernsehsendung “Star Trek: Das Nächste Jahrhundert” beinhaltet einen Androiden, Data, von dem uns ausdrücklich gesagt wird (in der Folge: "Das Duplikat"), dass er bei dem Versuch erschaffen wurde, "Asimovs Traum eines positronischen Roboters" wahr werden zu lassen. Leider hielten sich die Produzenten der Show am "positronischen" Aspekt fest, als ob dieser die Haupteigenschaft von Asimovs Robotern wäre. Asimovs Ansicht war genau das Gegenteil -- seine Roboter sind "positronisch" weil Positronen gerade erst entdeckt worden waren, als er anfing Roboter-Geschichten zu schreiben und das Wort einfach nach Science-Fiction klang. Der Gebrauch von Positronen war nur ein technisches Detail und relativ unbedeutend für ihn. Asimovs zentrale Einsicht war, daß, wie als wir unsere Werkzeuge für den sicheren Gebrauch herstellen, wir das gleiche mit Robotern tun wurden, wenn wir erst einmal mit ihrer Herstellung begännen -- und dass die Ethik die Hauptschutzvorrichtung für ein intelligentes Wesen ist. Wir würden deshalb Ethik in unsere Roboter einbauen, um sie davon abzuhalten auf unkontrollierbare Amokläufe zu gehen.
Im gewissen Sinn sind die spezifischen Drei (Vier) Gesetze selbst ein technisches Detail, das Äquivalent der Roboter zu den Zehn Geboten. Es ist ein spezifisches ethisches System, aber nicht das einzig mögliche. In Asimovs Universum sind sie die Grundlage für die Roboter-Ethik und so absolut grundlegend für das Robothirn-Design, dass es praktisch unmöglich ist, einen Roboter ohne sie zu bauen.
Asimov neigte dazu, anderen Leuten nicht zu erlauben, seine speziellen Gesetze der Robotik zu nutzen, seine wesentliche Erkenntnis jedoch -- dass Roboter ein eingebautes ethisches System haben werden, wird frei gebraucht. Insbesondere Data ist ein Asimov’scher Roboter, denn er hat ein eingebautes ethisches System.  Er hat jedoch nicht die Drei Gesetze (siehe die Folge "Wem gehört Data?" in welcher er es ablehnt einen direkten Befehl eines vorgesetzten Offiziers zu befolgen [Zweites Gesetz] ohne dass Gefahr für eine spezifische Person [Erstes Gesetz] oder höhere Notwendigkeit für die ganze Menschheit [Nulltes Gesetz] bestanden hätte.
Außerdem ist sein ethisches Programm nicht grundlegend für sein Design (dem Prototypen, Lore, fehlt es gänzlich und Datas ethisches Programm ist abgeschaltet während eines großen Teils von "Angriff der Borg (2)"). Asimov sagte, dass Roddenberry ihn nach der Tat um seine Erlaubnis fragte, Data einen positronischen Roboter zu machen zu können. Asimov leistete selbst keinen Beitrag zur Persönlichkeit Datas. Es gab Pläne, Asimov in der Serie als Holodeck-Simulation auftauchen und mit Data reden zu lassen (wie Stephen Hawking es tat). Eine Kombination aus Asimovs Aufenthaltsort und seinem schlechten Gesundheitszustand machten dies leider unmöglich.

Was sind die Gesetze der Robotik?
Die Drei Gesetze der Robotik sind:
1. Ein Roboter darf keinen Menschen verletzen oder es durch Untätigkeit zulassen, dass ein Mensch zu Schaden kommt.
2. Ein Roboter muss die Befehle, die ihm durch Menschen gegeben werden, ausführen außer wenn solche Befehle im Widerspruch zum Ersten Gesetz stehen.
3. Ein Roboter muss seine eigene Existenz schützen so lang dies nicht in Widerspruch zum Ersten oder Zweiten Gesetz steht.

(Aus: “Handbook of Robotics, 56th Edition, 2058 A.D.”, wie zitiert in "Ich, Robot".)

In "Robots and Empire" (Kap. 63), das "Nullte Gesetz" ist abgeleitet, und die anderen Drei Gesetze modifiziert entsprechend:

0. Ein Roboter darf die Menschheit nicht verletzen oder durch Passivität zulassen, dass die Menschheit zu Schaden kommt.
Anders als die Drei Gesetze, ist das Nullte Gesetz jedoch kein fundamentaler Teil der positronischen Robotertechnik, ist kein Teil aller positronischen Roboter und verlangt einen sehr ausgeklügelten Roboter um es überhaupt zu akzeptieren. Asimov behauptete, dass die Drei Gesetze erfunden wurden durch John W. Campbell in einem Gespräch vom 23.12.1940. Campbell indes behauptete, dass er sie aus Asimovs Geschichten und Diskussionen herausgesucht hatte und das seine Rolle lediglich darin bestand, diese explizit auszudrücken. Die Drei Gesetze erschienen nicht in Asimovs ersten zwei Roboter-Geschichten, "Robbie" und "Reason", aber das Erste Gesetz wurde in Asimovs dritter Roboter-Geschichte "Liar!" ausgedrückt, welche auch den ersten Auftritt
der Roboterpsychologin Susan Calvin markierte. (Als "Robbie" und "Reason" in "Ich, Robot" einbezogen wurden, wurden sie aktualisiert , um die Existenz des Ersten bzw. der ersten zwei Gesetze zu erwähnen.) Jetzt gab es einen Hinweis auf die drei Gesetze in "Robbie", in dem Robbies Besitzer sagt: "Er kann nicht anders, als ergeben, liebevoll und gutmütig zu sein. Er ist eine Maschine, so gemacht." Die erste Story, die die drei Gesetze enthielt was "Runaround", die erstmals 1942 im "Astounding Magazine of Science Fiction" erschien.
 

This article is under Copyright 1994 by Otto Heuer.


Anmerkung des Webmasters: Heutige Industrieroboter werden auch schon nach diesen Gesetzen programmiert, wennauch sich kaum einer der heutigen IR-Programmierer (und der Autor dieser Site kennt viele dieser Leute) dessen so richtig bewußt ist.
Das Erste Gesetz wird durch Notaus-Kreise und Schutzzäune, Lichtschranken und Sicherheitszonen realisiert. Wenn ein Mensch den Arbeitsbereich der Maschine betritt, wird ein Nothalt ausgelöst.
Das Zweite Gesetz ist die Reaktion der Maschine auf den Werker, der den großen grünen Startknopf drückt. Klar, warum sollte die Industrie Roboter kaufen, wenn sie nichts Sinnvolles tun?
Zu guter Letzt das Dritte Gesetz. Davon bekommen die wenigsten Personen etwas mit. Der Selbstschutz der Maschine: Der wird so realisiert, daß man als Programmierer ruckartige Bewegungen vermeidet, also den Roboter fließende Bewegungen machen läßt. Dadurch werden Motoren und Getriebe geschont. Außerdem werden die Bewegungen dadurch schneller, weil nicht alle Augenblicke die Bewegung durch einen programmierten Halt unterbrochen wird. In der Industrie heißt das dann "Taktzeitoptimierung".

Sehr geehrter Herr Heuer!

Ich hoffe, Sie haben nichts gegen die Verwendung dieses Textes auf dieser strikt NICHTKOMMERZIELLEN Fanseite. Als offensichtlich sowohl von Asimov als auch von Roddenberry Begeistertem sind Sie sicher damit einverstanden. Sollten Sie eine Verwendung nicht wünschen, teilen Sie es mir bitte umgehend mit, ich werde mich dann sofort um die Löschung kümmern und mich ggf. bei Ihnen entschuldigen.

Sollten Sie an der Übersetzung Mängel feststellen, so bitte ich um Korrektur.

Wolfram Henkel

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