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Autogas
Bericht

Hier also, was ich erlebt habe.

Genau so wie ich es gesehen habe. Ohne Beschönigungen.

Der Umrüstbetrieb ist die Firma “Autogas Bytomski” in Heidenheim (www.autogas-heidenheim.de)


Der Termin war ausgemacht für 10:00 Uhr in Heidenheim, meine Ankunft war 09:45.
Werkstatt gefunden, liegt etwas im Hinterhof.


Zwei Fahrzeuge drin, einige davor.
Fünf junge Leute, osteuropäischer Akzent, ein Meister. Sehr laute Musik, aber wohl gut gelaunte Leute. Lachen.

Büro: Auftrag liegt vor. Meister ist von meinem Vorhaben, den Umbau zu begleiten, deutlich nicht begeistert, es hilft ihm aber nichts, ich sage ihm daß ich fotografieren und schreiben werde.
Er schaut den Wagen an. Einer der Jungs steht dabei, fragt, wann der Wagen dran wäre. Meister sagt "Heute, morgen muß er fertig sein", woraufhin der Junge etwas enttäuscht scheint. Er wollte wohl früher Feierabend machen.

Gastankanschluß kann nicht im Tankdeckel montiert werden, so dann halt in der Stoßstange seitlich.
Für den Tank will man maximales Volumen realisieren und nötigenfalls den Kofferraumboden etwas auffüttern. Ok, nichts dagegen.

Einbauort Umschalter wurde durch mich vorgeschrieben und vom Meister mit einem Klebeschildchen markiert.

Nochmals ins Büro. Dort dann erfahren, daß Tüv-Vorführung erst nach ca 3 Wochen geschehen kann. Begründung: Abgasgutachten etc.

Eingebaut werden soll eine STAG300- Anlage...

11:00
Stehe noch herum, die Jungs werden wohl erst gegen 13:00 beginnen. Meister würde mich am Liebsten ins Hotel verfrachten und dort lassen.

Die telefonische Aussage, man rüste 800 bis 900 Autos im Jahr um, beginne ich zu bezweifeln: Umrüstdauer für mein Auto 1 Tag, 2 Plätze in der Werkstatt belegt, macht ca 2 Autos/Tag maximale
Daraus ergibt sich bei 6 Tagen/Woche eine Maximale Menge von ca 600 Autos im Jahr. Und ich denke, daß das noch günstig geschätzt ist. Realistischer sehe ich eine Zahl von 400-500

11:30... warte noch. Die Musik ist seit ner Stunde leise...
12:30 Einer der Jungs sieht in den Motorraum und begutachtet den Ansaugtrakt.

12:45 Auto steht nun in der Halle.

Zuerst Ersatzrad raus und Ersatzradhalter entfernt.

 

Dann Tank aussuchen: Hier 60 Liter brutto mit 30 Grad Innenventil

Dann 2 Haltelöcher und ein großes für Versorgung in den Boden.

 Die Späne wurden ordentlich rausgesaugt.

Selbstklebeschaumstoff als Dämmung.



Mit Silikon (normale essigvernetzende Silikonmasse, braun, wie aus dem Sanitärfachhandel) wurden die Löcher vom Ersatzradhalter ausbohren abgedichtet... interessant: Das öffnen der Silikonkartusche mit dem Schleifbock ;)
Übers Silikon kräftig Unterbodenschutz...

Um 14 Uhr beginnt ein zweiter Mann im Motorraum...


Viertel nach Zwo: Nun sind drei Leute an meinem Auto: Zwei vorn und der Dritte baut den zusätzlichen Tankstutzen.
Das Steuergerät wird befestigt.

Ein Massiver Kabelbaum kommt hinzu.

Es herrscht Betrieb. Zwei Autos vor der Halle zu Abstimmarbeiten, eines unterwegs auf Probefahrt und zwei zum Einbau in der Halle.

15:00 Gasleitung vom Tank nach Vorn wird montiert. Die Düsen sind drin und die Ventile werden gerade angeschlossen.
Am neuen Tankstutzen fällt mir eine Unregelmäßigkeit auf.

Ausbuchtung
Zwei Leute getroffen, die mit Bytomski unzufrieden sind und schon mehrere Reklamationen mit der Stag300 hatten. Einer davon hat jetzt (nach seiner Angabe) den fünften Ventilblock eingebaut bekommen.

16:30 Der Inhaber war da, ich solle bitte seine Leute nicht bei der Arbeit stören. (Ich störe nicht, ich schaue überall genau zu und sehe mir an was getan wird). Ich erwidere, daß ich nicht nur zusehe, sondern auch schreibe und fotografiere.

Ob ich mit dem Tankeinbau dann zufrieden sei? Nachdem die Ausbuchtung am Füllstutzen

 nun beseitigt ist, bejahe ich...

Die Schellen am Unterboden

wurden mit viel Unterbodenschutz

 

eingesprüht.
Von der Haltbarkeit einiger dieser Schellen bin ich allerdings nicht ganz überzeugt. Mal sehen, was der Tüv sagt...

Inzwischen wurde dieser kleine Umschalter im Innenraum montiert. Lötstellen mit Schrumpfschlauch, drüber Isolierband. Fachgerecht gemacht.

Vorne montieren sie gerade den Verdampfer. Von Flashlube habe ich noch nichts gesehen.

17:20 Habe einen Kaffee getrunken... Vorne sind die einzigen noch sichtbaren Arbeiten. Irgendwelche Abschaltventile und der Gasfilter. Nun scheint bald alles fertig zu sein.

17:30... fast fertig. Nicht schlecht, Herr Specht. Nungut, ich habe auch offen geschrieben und fotografiert. Das ist natürlich etwas ungewöhnlich für nen Kunden. Denke, das hat auch gewisse Wirkungen.
oh... der Motor läuft wieder. Zwar noch auf Benzin, aber er läuft. Die Jungs sagen, nun könnte man gleich fahren.

...ups... Nun hätten die doch fast das Flashlube vergessen...Kaum gesagt, begann noch n paar Sekunden Hektik und etwas länger als 10 Minuten Betriebsamkeit...

 

Nunja, dafür scheints heut noch fertig zu werden, was mir ne Übernachtung spart.

17:45: Einstellfahrt. 2 Mann, ein Laptop, der Motordaten sammelt.

Ich aufm Rücksitz. Man tankt den Gastank voll.

 Plötzlich hinten ein Klick... Oh, der Motor läuft auf Gas....
Auf die Autobahn Richtung Ulm bis Heidenheim Süd. Von dort wieder zur Werkstatt...

Dann noch ne Probefahrt mit dem Meister, wo er mir alles nochmal erklärt hat...

Erste Alleinfahrt gleich von Heidenheim nach Fulda. Keinerlei Probleme bisher

..-..

Erste Erweiterung, 1.September.08

Weitere Bilder eingefügt
Auto fährt gut. Bisher keine Probleme. Getankt und Tageskilometerzähler genullt. Die Tankquittung hat mir ein breites Grinsen ins Gesicht gehängt. Zahlen wie damals 1981...
Beim Abbiegen, wie ich angefahren bin hat er wohl mal auf Benzin umgestellt, denn es hat das Knacken gegeben, als er wieder auf Gas ging. Kann aber noch nichts genaues sagen, denn ich kann das noch nicht wiederholen.
Umschaltung auf Gas erfolgt bei 17° Außentemperatur und kaltem Motor nach ca. 950 Metern.

Zweite Erweiterung, 2.September.08

Auto fährt gut. Bisher keine Probleme. Reichweite mit vollem Gastank rund 475 Kilometer
Das Umschalten auf Benzin  beim Abbiegen ist erkannt. Bei extrem niedriger Drehzahl geht er auf Benzin (ca 600. Upm)

Zurückblickend hat die Umrüstung bei mir nen halben Tag gedauert. Bei 3 Plätzen in der Halle... Ich korrigiere also meine Mathematik von oben. Die 800 - 900 im Jahr werden realistisch.

Dritte Erweiterung, 17. September 08

Am 15. war ich zur 2000 Kilometer-Inspektion.
Morgens gegen zehn nach acht angerufen, war schon auf der Autobahn. Eigentlich auf dem Weg zur Arbeit, aber da komm ich halt ab und zu an Heidenheim vorbei. War um viertel nach Zehn auf dem Hof. Ins Büro, anmelden. Wenige Minuten später war mein Auto schon ans Diagnoselaptop angeschlossen. Noch ein paar Checks und mit dem Gasspürgerät Lecks gesucht. Kaum halb elf war alles fertig.

Ich nochmal ins Büro, nach dem Abgasgutachten fragen. Das wäre per Post rausgegangen. Okay alles klar und auf Wiedersehn...
Beim Rausgehen unterbricht Bytomski sein Telefonat und sagt “Der Bericht ist gut so.”
Meine Antwort: “Genau das, was ich erlebt habe. Nicht mehr und nicht weniger”.

Was mich wundert: Kein Eintrag ins Serviceheft und so... gar nix.
Naja, die sind ja net aus der Welt. Die Kilometerstände hab ich ja.
In der Firma angekommen liegt das Gutachten und ein Begleitschreiben auf meinem Schreibtisch. Wer sagts denn...

 

-- Heute ist der 17. Ich war beim TÜV weil die Zulassungsstelle das so will.

Der Prüfingenieur hat alle Zulassungsnummern der Geräte überprüft, die eingebaut wurden.
Manche Geräte waren etwas unleserlich eingebaut, man fand die Nummern wohl nicht so leicht.
Dann auch nochmal Gasdichtigkeit mit dem Spürgerät geprüft.

Zum Einbau sagt er, daß es gut gemacht sei. Die Gasleitung vom Tank her sei “wirklich gut verlegt”. Allerdings hat man mir einen leichten Mangel bescheinigt: Die Tankfüllleitung hat eine Scheuerstelle bei der Durchführung Kofferraumboden. Das wird Bytomski nacharbeiten müssen (Laut Tüv reicht so eine Scheuerschutzmanschette um die Leitung herum).
Außerdem hol ich mir (so ists von Bytomski auch versprochen und im Angebot geschrieben) die TÜV-Kosten zurück. Immerhin rund 162 Euro für 3 verdammte Papierseiten. Denke, das könnte Freitag nachmittag werden.

18.9.08: Heute war die Zulassungsstelle dran. Fahrzeugschein und Brief (ach das heißt ja jeute anders, aber egal) sowie die ganzen Papiere vom TÜV und der Gasanlage mit. 25 Euro geblecht. Aber nun darf ich wenigstens mit dem Auto fahren.

Heute früh erster Frost. Keine Probleme. Gas schaltete bei +2 Grad Außentemperatur nach 1100 Metern ein.

19.9.08: Heute auf der Heimfahrt wieder bei Bytomski vorbei und die Rechnung vom TÜV dort abgegeben. Ich bekam die 162 nicht bar ausgezahlt. Macht aber nix, Überweisung ist auch gut. Der Schraubendreher, den der TÜV in meinem Motorraum gefunden hat, gehört nicht Bytomski, das hat man mir versichert. Nun, das erzähl ich glaub ich nochmal genauer...
Also, der TÜV in Augsburg hat ja mein Auto abgenommen. Dabei langte der Prüfingenieur von unten in den Motorraum und überreichte mir dann grinsend einen großen Schraubendreher. Das Auto hatte seit dem Umbau keinen Werkstattaufenthalt und vorher auch nicht, denn es hat erst rund 10000 Kilometer runtergehabt bis zum Einbau. Natürlich kann das Werkzeug auch von dem Ford-Händler sein, bei dem das Auto gekauft wurde.

21.9.08: Habe eine Mail erhalten von jemandem, der diesen Bericht hier gelesen hat. Er hat ein Excel-Template zur Amortisationsberechnung gebaut. Habe angeboten, das hier zu hosten und zum Download bereitzustellen. Mal sehen, was er antwortet.

23.9.08: Franz hat geantwortet (Der Mann mit dem Excel-Werkzeug) Er vereinfacht es noch ein bißchen wegen der Bedienbarkeit. Dann kann das Teil hier auch zum Download stehen. Es gibt schon ein paar vielversprechende Screenshots (PDF).

25. 9. 08: Probleme!!!
Bin auf dem Weg von Graz nach Augsburg. Tempo konstant 130. Regen.
Plötzlich “bibibibiiiiep” Gasbetrieb aus. Tank noch fast voll. Gastaste aus, an geht wieder... Denkste. 500 Meter weiter das Gleiche. Mein Boß guckt mich an und meint “Na da hat sich der Gasumbau ja gelohnt...”
Morgen ist mein Heimfahrtag, da fahre ich wieder an Heidenheim vorbei.
abends: Der Fehler tritt jetzt nicht mehr auf, warum auch immer. Dafür tönt es von Vorne wie eine verstimmte Orgel, wenn ich aufs Gas trete. Ok, das wurde in den einschlägigen Foren schon behandelt: Ist wohl der Verdampfer. Egal, ich ruf morgen vormittag in HDH an und nachmittags steh ich auf der Matte.

 

-Fortsetzung folgt-